Zusammenfassung – Director’s Note zum Film über Angelika Nain
Der Regisseur erklärt, warum er sich für einen Film über die wenig bekannte Künstlerin Angelika Nain entschieden hat: Gerade das Unbekannte reizt ihn. Er interessiert sich für Menschen abseits des Rampenlichts, wie schon in früheren Filmen über einen Schuhmacher aus Kirgistan oder zwei ältere Clowns.
Vor 20 Jahren drehte er bereits ein Porträt über Nain – damals am Anfang ihrer Karriere. Der neue Film zeigt nun, wie sich ihr Leben und ihre Kunst weiterentwickelt haben, z. B. durch ihre Erfahrungen mit Kolonialismus, Geflüchtetenarbeit, Seenotrettung und Naturthemen. Ihre Kunst hat heute eine klare politische Dimension.
Nain zögerte anfangs, da sie kein extrovertierter Mensch ist. Doch beim Dreh merkte sie, wie sehr sie der erste Film zur Selbstreflexion gebracht hatte – ein positiver Effekt über den Film hinaus.
Der Film zeigt auch die prekäre finanzielle Lage vieler Künstler:innen in Deutschland. Nain verdiente über Jahrzehnte kaum mehr als 10.000 Euro jährlich, meist durch Nebenjobs. Das ist laut BBK-Umfragen Realität für die Mehrheit bildender Künstler:innen. Ausstellungen bringen selten Geld, oft gibt es keine Honorare, selbst wenn Städte oder Vereine davon profitieren.
Der Titel „Die Treibende Kraft“ verweist auf die innere Motivation vieler Künstler:innen: Sinnhaftigkeit, Freiheit, Selbstverwirklichung und Anerkennung.
Der Film ist unabhängig produziert, ohne Fördergelder oder Senderbeteiligung. Der Regisseur arbeitet als sogenannter „Rucksackfilmer“ allein mit eigenem Equipment und finanziert seine Filme durch seine journalistische Haupttätigkeit. Trotz Ablehnung an der DFFB blieb er dem Film stets treu – als Filmemacher, Autodidakt und Kinoliebhaber seit Jugendtagen.